Der 3. und letzte Tag des World Club Dome: Ein würdiges Finale? 

An den ersten beiden Tagen konnte BigCityBeats die Besucher des diesjährigen World Club Dome erneut beeindrucken. Der Freitag mit seinen starken Headlinern und der gewaltigen Openingshow, sowie der Samstag mit seiner starken musikalischen Vielfältigkeit, haben das Festival bereits jetzt zu einem tollen Start in die Festivalsaison gemacht. Den Tag soll man aber bekanntlich nicht vor dem Abend loben. Deswegen haben wir auch am Sonntag wieder ein Auge auf die Ereignisse in der Commerzbank-Arena geworfen. 

Der „größte Club der Welt“ bietet zahlreiche Floors

Bereits am Samstag kamen die Gäste in den Genuss einer musikalischen Vielfalt, wie sie der World Club Dome noch nicht gesehen hatte. Egal ob Hardstyle, Techno, Bigroom, House oder Trap: Jedes Genre aus dem elektronische Musikspektrum wurde berücksichtigt. Während am Samstag besonders die Skyline Stage mit starkem Lineup und noch stärkerer Stimmung auftrumpfte, tat sich am letzten Tag  die Q-Dance Stage hervor. Auf der Bühne in Form eines brüllenden Gorillas legten unter anderem Brennan Heart, Coone, Da Tweekaz und Atmozfears auf. Für den Spaß derer, die erst ab 150 BPM richtig glücklich werden, war also gesorgt. Gleichzeitig sorgte Kontor Records als Host der Wolkenkratzer-Bühne für Begeisterung bei den Fans von Alle Farben, EDX, Kungs und Gestört aber Geil. Eben diese Künstler bewiesen dort, dass sie Deutschlands Bevölkerung nicht nur über das Radio beglücken können. Die Sets der Helden des nationalen Rundfunks standen ihren Nummer 1-Hits um nichts nach.

Q-Dance at World Club Dome

Mainstage-Artists beweisen Größe

Schon früh am Morgen sorgten Hypercat, Kris Kross Amsterdam und Angemi für ordentlich Remmidemmi auf der größten Bühne des Festivals. Dass das (leider) nicht selbstverständlich hatte der Brasilianer Alok bereits am Samstag bewiesen. Der in Europa eher unbekannte Künstler war der Meinung, dass sich zu wenige Gäste im Stadion befanden. Seine Konsequenz: Er weigerte sich sein Set zu spielen. Daran nahm sich glücklicherweise keiner der DJs am Sonntag ein Beispiel, ganz im Gegenteil: Man bekam dass Gefühl, dass die ersten Sets des Tages alle samt unter dem Motto „Jetzt erst Recht“ standen. Unter freien Flächen im Stadion hatte dann spätestens Ummet Ozcan nichtmehr zu leiden. Die Songs des sympathischen Holländers hatten die Festivalgänger bereits in praktisch jedem vorherigen Set auf der MainStage gefeiert. So erfreute sich dann auch seine eigene Performance großer Popularität.

Marshmello @ World Club Dome

World Club Dome 2017

Papa Techno in seiner Heimatstadt

Kaum ein Name steht so sehr für Techno wie der von Sven Väth, besonders in Frankfurt. Hier gründete der Hesse etliche Clubs wie das Omen und den legendären Cocoon Club. Um diesen Namen herum baute Väth wohl die einflussreichste Marke des Technos, die auch dieses Jahr wieder die Pool Session hostete. Hier versorgten – neben Väth selbst – unter anderem Ilario Alicante und Luciano die Liebhaber des gepflegten Technos mit groovigen Sets. Doch die Pool Session profitierte am Sonntag nicht nur von der Obhut vom Cocoon-Boss. Am letzten Tag des World Club Dome hielt das Wetter zum ersten mal am Wochenende. Daher hatte die Pool Session nicht nur eine tolle Atmosphäre, sondern auch eine Erfrischung im kühlen Nass zu bieten.

Martin Garrix @ World Club Dome

Geheimtipp: Der Club Circle

Dass tolle Stimmung und ausgelassenes Feiern keine riesige Stage voraussetzen, bewies dieses Jahr erneut der Club Circle. Schon Samstag waren mit u.A. Zonderling, DBN, und Dante Klein namhafte Acts auf den kleinen Bühnen um das Stadion herum zu sehen. Am Sonntag unterhielten dann beispielsweise Pretty Pink, Younotus, Luca Schreiner und Curbi diejenigen, die gerne ganz nah an den DJs dran sind. Besonders hervortun konnte sich dabei Curbi, der mit einer energetischen Performance uns und die Gäste verzauberte. Dabei spielte er auch einige Songs von seiner neuen EP „Dash“, die erst zwei Tage zuvor erschienen war.

Das Finale: Einer mit Helm, ein Deutscher, und die Nummer 1

Aber nun von den kleinsten zu der größten Stage. Auf der Hauptbühne innerhalb des Stadions erwartete die Gäste am letzten Abend des Festivals erneut die Spitzenklasse der internationalen DJs. Den Anfang machte Marshmello, der nach Fedde le Grand und Nicky Romero mit seiner Mixtur aus Trap, Electronica und Future Bass für mächtig Abwechslung sorgte. Nach ihm brachte der ehemalige Kaiserslauterer Zedd, bei einem seiner wenigen Gigs die Stimmung im Stadion, zum kochen. In seinem Set fanden sich nicht nur Classics und seine eigenen Hits wieder, sondern auch Songs von DJ Ötzi und Die Atzen. Die Besucher belohnten diese ungewöhnliche Songauswahl mit hemmungslosem Mitgegröhle. Das letzte Set des Abends gehörte Martin Garrix, der mit seiner Leistung wirklich jeden in seinen Bann zog. Der junge Holländer lieferte eine Show der absoluten Extraklasse ab und bewies erneut, wieso er zu Recht im Moment der wohl angesagteste DJ der Welt ist. 

Das Fazit

BigCityBeats hatte bereits am Freitag und Samstag auf dem World Club Dome eine unfassbare Show abgeliefert. Dieses hohe Niveau konnten sie am Sonntag zweifelsfrei halten. Das Festival im Herzen Europas bleibt zu Recht der wahre Start in die Festivalsaison in Deutschland. Die drei Tage haben nicht nur Lust auf den Rest der Saison dieses Jahr, sondern auch auf den World Club Dome 2018 gemacht.

Fotocredit: World Club Dome