Who the f*** is MARSHMELLO?
Es ist eine meiner Lieblingsaufgaben hier bei IAATM. Immer wieder gibt mir die vielfältige Welt der Electronic Dance Music Szene neue Anreize mich auf die Suche zu begeben. Ganz egal, ob es mit Niles Hollowell-Dhar einer der besten Produzenten unserer Zeit ist oder die Drahtzieher hinter einem Hamburger „DJ“ – ein Blick hinter die Kulissen offenbart immer wieder Erstaunliches. Diesmal habe ich die Spuren zu „Marshmello“ verfolgt.
Vor neun Monaten tauchte er/sie/es wie aus dem Nichts auf. Es gab eine Facebook-Seite, einen Twitter- und Soundcloudaccount und auch eine professionelle Homepage wurde online gestellt. Es schien ein gewöhnlicher Start eines neuen Projekts zu werden, das versucht sich einen Namen in der Szene zu machen. Doch einiges war anders.
Von Tag 1 an liefert Marshmello in kurzen Intervallen extrem hochwertige Remixe an, alle in seinem jetzt schon typischen Sound. Angelehnt an das Genre Trap ist hier noch ein Schritt weiter gemacht worden und mit betont fröhlichen Arrangements und markanten Synthesizern hat Marshmello seinen ganz eigenen Klang erfunden.
Weiterhin schart sich um das Projekt bereits seit Beginn an eine prominente Gruppe von Supportern, die jeden Künstler, der versucht ein Bein an den Boden zu bringen, neidisch werden lässt: DJ Snake, Dotcom, Jauz, Sikdope, Ookay, Slander und auch Dubstep-Weltstar Skrillex reposten und kommentieren die Produktionen; folgen ihm in den Sozialen Netzwerken.
Als hätte er damit noch nicht die gesamte Aufmerksamkeit der EDM-Szene auf sich gezogen, wurde bislang jede einzelne Produktion zum Download freigegeben – ganz ohne Bezahlung, obwohl so manch einer für die hohe Qualität der Titel einige Euros bereit gewesen wäre zu zahlen.
Als logische Konsequenz wollte ungefähr jeder wissen, welcher geniale Produzent denn hinter dem Projekt steckt – nur konnte niemand etwas finden; Marshmello’s Identität ist ähnlich gut geschützt wie einst die von KSHMR. Schnell verbreiteten sich die wildesten Gerüchte durch das Internet, wer sich hier einen Streich erlauben würde.
Man vermutete, es könne nur Skrillex selbst sein, bei solch einer hohen Qualität der Musik. Widerlegt wurde die Vermutung offenbar an Halloween dieses Jahres, indem Skrillex und Marshmello im selben Line Up genannt wurden. Das Skrillex 2 mal an einem Abend unter verschiedenen Namen auftritt – höchst unwahrscheinlich.
Ebenfalls im Gespräch war eine Collaboration zwischen Bass-House Pionier Jauz und Dotcom – diese Theorie verlor ihre Glaubwürdigkeit in der selben Nacht, als Marshmello in Form einer einzelnen Person erstmals auf eine Bühne trat.
Mitte Juni wähnte man das Geheimnis dann ein für alle mal gelüftet: Die amerikanische Journalistin Katie Couric des renommierten Rolling Stone Magazines schien sich verplappert zu haben! Während eines ohnehin schon sehr interessanten Interviews mit Sonny Moore alias Skrillex bekam dieser plötzlich und unerwartet einen Anruf; Couric verkündete nach einem Blick auf das Handy es sei „Chris“ am Apparat – Skrillex sprach im Folgenden jedoch nur von Marshmello.
Hier zu sehen ab 12:25:
Clevere Fans zählten schnell Eins und Eins zusammen und befanden: Marshmello muss Dotcom sein, der mit bürgerlichem Namen als Chris Comstock bekannt ist. Mal davon abgesehen, dass es weltweit doch den ein oder anderen „Chris“ mehr geben wird, kann Chris Comstock gar nicht gleichzeitig als Marshmello und Dotcom auftreten. Die Tourpläne der jeweiligen Künstler überschneiden sich.
Nur ein Beispiel: Am 02. Januar 2016 ist Marshmello als Act beim „Winter Wonderland“ auf Hawaii bestätigt, in dem Tourplan von Dotcom auf BandsInTown ist für diesen Tag ein Auftritt in der Fillmore im 13 Flugstunden entfernten Philadelphia vorgesehen. Vorausgesetzt, dass ein Mensch nicht gleichzeitig an zwei Orten sein kann, ist es folglich ausgeschlossen.
Kurzzeitig kam bei uns die Vermutung auf, hinter Marshmello könnte sich der neue Alias von dem Deephouse Act Ten Walls verbergen. Im Juni dieses Jahres war er gezwungen seine vielversprechende Karriere ungewollt zu beenden, nachdem er auf Grund eines homophoben Postings auf Facebook in starke Kritik geraten war (IAATM berichtete).
Doch auch diesen Gedanken haben wir recht schnell wieder verworfen, denn zum einen trat Marshmello im März in Erscheinung, als es mit Ten Walls Karriere noch steil nach oben ging und zum anderen hat das Sounddesign beider Projekte auch so wirklich gar nichts miteinander gemein.
Per Zufall stieß ich jetzt auf einen Instagram Account, auf dem dieses Bild zu finden war:
Fest steht: Es ist die originale Marshmello-Maske. Das Bild ist angeblich nach seinem Auftritt beim HARD Day Of The Dead entstanden, am 1. November 2015. Ich habe die Statur und die typischen Merkmale, die trotz Maske bei Marshmello zu erkennen waren mit diesem Bild abgeglichen und alles passt. Einziges Problem: Es scheint keinen Namen zu dieser Person zu geben. Fest steht nur, dass sie schon seit Jahren in der EDM Szene unterwegs ist und bereits gute Kontakte hat.
Falls also jemand diese Person erkennt, oder glaubt sie zu erkennen, so komme er oder sie gerne auf uns zu!
Photocredit:
marshmellomusic.com
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