Spinnin‘ Records wäre nicht der teuerste Sommertransfer

Es scheint der Sommer der teuren Transfers zu sein. Neymar geht für 222 Mio. € zu Paris Saint Germain. Ousmane Dembele für 147 Mio. € zum FC Barcelona – und Kylian Mbappé wechselt für eine ähnlich hohe Summe zum Pariser Hauptstadtclub. Wer aber dachte, dass das Transferfenster am 31. August geschlossen wurde, der hat die Rechnung ohne Warner Music und Spinnin Records gemacht. 

Für eine Summe nördlich der 100 Mio. $ wechselt das niederländische Hochglanz-EDM-Label Spinnin‘ Records nämlich aus Amsterdam in den Warner Music Konzern. Was vielleicht in der Musikbranche für den größten Kauf seit der 2013’er Übernahme von Parlophone (u.a. Coldplay) reicht, wäre zumindest im Fußballgeschäft dieses Jahr nichtmal unter den Top 3 Transfers gelandet. 

Spinnin Records Mesto Curbi

Facts zum Deal

Doch genug der Fußball-Parabeln. Mit dem Deal hat sich Warner Music im Bereich der elektronischen Musik quasi via Unterschrift zur absoluten Nummer Eins hochgekauft. Während immer mehr DJs / Artists beim Japanischen Sony Konzern unterschrieben hatten (z.B. Martin Garrix, Steve Aoki oder Dimitri Vegas & Like Mike) und teils auch aus Deutschland von Warner zu Sony abgewandert waren (z.B. Topic), hat sich Warner nun mit einem Schlag einen unendlich großen Katalog von hochqualitativer Tanzmusik gesichert und kann seine Divisionen weiterhin ausbauen. 

Unter anderem eben Sony und der Verlag „Believe Digital“ hatten sich um die Anteile am Unternehmen, das einst von Eelko van Kooten und Roger de Graaf im Jahr 1999 gegründet wurde. 

Der YouTube Channel Spinnin‘ TV zählt nach eigenen Angaben mit über 18.000.000 Reichweite zu einem der weltweit größten Reichweitenmagneten, zum Label gehören mit Musical Freedom (Tiesto), Hexagon (Don Diablo), Heldeep (Oliver Heldens), Dharma (KSHMR), DOORN (Sander van Doorn) oder MAXXIMIZE (Blasterjaxx) und den Unterlabels „Deep, SPRS, Oxygen, etc.“ einige der größten Indie-Labels in der EDM Szene.

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Spinnin Records

Aushängeschilder des Labels, auf dem von Avicii und Axwell bis Zedd und Zhu eigentlich schon jeder bekannte DJ einmal veröffentlicht hat, sind aktuell Oliver Heldens und Sam Feldt. 

Was sich nun ändern wird

Für den Konsumenten – so gut wie nichts. Spinnin‘ verlegt seine Kataloge zu Warner, das war zu großen Teilen auch schon vorher so. So hat beispielsweise Oliver Heldens bereits seinen erfolgreichen Song „Gecko“ an Warner weiter verdealed. Auch andere Spinnin‘ Artists haben bereits durch das Netzwerk vom Major Label profitieren können.

Oliver Heldens Snapchat

Das ist nämlich die eigentliche „Neuerung“ – Warner Music kann auf die Netzwerke von Spinnin‘ zugreifen (vor allem auf die Produzenten, die Streams und die Reputation) – Spinnin‘ wiederum kann einzelne, vor allem massentaugliche Künstler einfacher durch die Kanäle eines Major Labels schicken, wodurch Radiobemusterungen und die Vermarktung auf Märkten, in denen Spinnin‘ noch nicht so groß aufspielen kann (z.B. Deutschland, Österreich, Schweiz) verbessern. 

Wir dürfen gespannt sein, was Spinnin‘ und Warner demnächst also rausbringen.