Tujamo spielt ein privates Set im Tigha Store in Köln

Sonntag, 19 Uhr. Die Geschäfte in der Kölner Innenstadt sind dunkel. Die Neustadt trotz des folgenden Feiertags nur mäßig gefüllt. Ruhe kehrt ein in die innerwochs so belebte rheinische Hochburg. Wer durch die Gassen der Neustadt schlendert, kann sich zwar an bestem Frühlingswetter und sonnigen 20°C erfreuen, ansonsten ist ganz Köln heute allerdings eher ruhig unterwegs. Ganz Köln? Nein, aus einem kleiner Store in der Ehrenstraße in Köln hört man schon Basslines, Synths und den Jubel von 150 Feierwütigen in Tujamo-Fanshirts klingen. 

Der Grund: Das Label Aerochrone von Youtube-Gaming-Star Sarazar und das Warsteiner Musikoutlet „#Musikdurstig“ hatten in den Kölner tigha.-Store eingeladen. Das Konzept der Veranstaltung: Freier Eintritt, kühles Warsteiner, laute Boxen und eine intime Atmosphäre. Mit Livestream rund um den deutschen Star-DJ Tujamo. Einlass: Nur über die Gästeliste. Und so fanden sich die Partygäste etwa eine Stunde vorm Auftritt von Tujamo im ansprechend designten Store ein, um schon mal in den Mai zu feiern. 

Roomsession – Boiler-Room 2.0

Als sich der gebürtige Ostwestfale, dessen Karriere mit dem Ohrwurm „Who“ so richtig los ging, an die Decks stellt, herrscht Jubel im kleinen tigha. Store. Die etwa 150 – 200 Gäste hatten sich kurz zuvor mit Fan-Shirts eingedeckt und waren in bester Feierlaune als Tujamo seine Hits wie Boneless, Booty Bounce, Boom oder Make U Love Me und eine Fülle von ausgefallenen Mashups zum Besten gibt.

Besonderheit: Der DJ steht die gesamte Dauer seines Auftritts mit dem Rücken zum Publikum, kann eigentlich nur erahnen, ob das Publikum auf die Sounds des Artists eingehen. Das Prinzip kennt man bereits von den weltbekannten und berühmten Boiler-Room Videos. Mit dem Label Aerochrone gibt es nun also ein Label, dass auch Electro House & Trap Beats im Boiler Room ausspielt. 

Imposantes Raumdesign, Mutige Shopbetreiber

Drinks for Free, nur Gästelisteplätze: Das Partykonzept von Warsteiner und Aerochrone ist für Gäste natürlich attraktiv. Noch dazu gab es eine ordentliche Void-Anlage mit futuristischem Design und klarem Sound, der auch mit einem Abstand von 20 cm noch ertragbar war. Abgerundet wird das ganze durch eine beamer-betriebene Lightshow, die den Raum in eine teils dunkle aber dennoch intime Stimmung tauchten. Interessant: Die Shopbetreiber der Luxusmarke tigha ließen ihre Klamotten im Store hängen – trotz offener Getränke und einer Fülle von Gästen. Die friedliche und ausgelassene Partyatmosphäre sollte den Betreibern jedoch recht geben. 

Abzuwarten bleibt, ob es diese Veranstaltungen noch häufiger in Deutschland zu bestaunen gibt. Das besondere ist: Hier können Künstler und Fans sich wirklich nahe kommen. Der Blick über die Schulter des Lieblingskünstlers ist hier genauso einfach möglich, wie das bestaunen der DJ-Skills. Der Künstler kann wiederum völlig losgelöst Sets spielen, die nicht auf Tortenweitwurf oder Sitdowns basieren, sondern rein aus musikalischer Kommunikation bestehen.

Interessant und cool ist das Konzept in jedem Fall – bitte mehr davon!  

Infos zu Aerochrone gibt es hier: http://www.aerochrone.com/