Manchmal schafft es die Rock Band aus der Garage eben doch nach ganz oben: Im Jahre 2005 haben es Bill und Tom Kaulitz vorgemacht. „Tokio Hotel“ kann heute auf vier Nummer-ein-Singles und insgesamt mehr als sieben Millionen verkaufte16r Tonträger zurückblicken. Doch der kometenhafte Aufstieg ist die Ausnahme: Normalerweise steckt sehr viel Zeit und Arbeit dahinter, einen Künstler berühmt zu machen. Und jede Karriere beginnt mit der gezielten Vermarktung der eigenen Musik. Wir zeigen euch, wie ihr aus eurem Song einen Hit und aus eurer Band eine Marke macht!
Ob ein Musiker kommerziell erfolgreich wird, hängt in der Regel von drei Komponenten ab:
- Der Musik, die er macht,
- dem Image, das er aufbaut, und
- dem Marketing, in das er investiert.
Ob eure Musik den Geschmack der Menge trifft, ist zum kleinsten Teil eine Frage der Kalkulation und zum größten Teil Glückssache. Image und Marketing habt ihr jedoch selbst in der Hand: Wer nicht polarisiert, an den wird sich niemand erinnern. Wenn ihr also nicht auffallen möchtet, sondern eure Songs am liebsten im stillen Kämmerlein schreibt, dann wird euch der große Erfolg sehr wahrscheinlich versagt bleiben. Da eure Fans mit jedem Song jedoch auch euch als Personen kaufen, solltet ihr stattdessen auf Selbstvermarktung setzen: Kreiert eurer Image so, wie ihr eure Musik gerne wahrgenommen wissen wollt. Auch was das Marketing, betrifft heißt es „Klotzen statt Kleckern“ – immerhin müsst ihr sicherstellen, dass eure Musik bei der richtigen Zielgruppe landet. Die klassischen Wege sind Konzerte, Radioshows, TV-Auftritte und Street Promotion. Die Selbstvermarktung 2.0 setzt außerdem auf den digitalen Markt und Social Media Branding.
Das Ziel jedes Musikers: Die große Bühne (© Klemen Stular)
Für Musiker: Mit 5 Tipps zur erfolgreichen Vermarktung
Tipp Nr. 1: Social Media Marketing
Reichweite ist alles: Wer eure Musik nicht kennt, kann nicht wissen, dass er sie mag. Aus diesem Grund solltet ihr dafür sorgen, dass eure Musik und eure Band in allen wichtigen sozialen Medien (insbesondere bei Facebook, YouTube, SoundCloud und Twitter) vertreten bzw. zu finden ist. Das amerikanische Netzwerk Facebook hat international derzeit die größte Reichweite und bietet sogar die Möglichkeit, einen speziellen Musiker-Account mit allen wichtigen Funktionen zur Verbreitung eurer Musik zu erstellen. Ein Tipp: Macht nicht den Fehler, euren Account zu vernachlässigen, sobald euer Follower-Ziel erreicht ist! Accounts, die nicht gepflegt und idealerweise täglich mit neuem Input versorgt werden, sind schnell wieder out.
Tipp Nr. 2: Erstellt eine klassische Band-Homepage
Neben modernen Kanälen wie YouTube und Facebook darf in eurem Marketing auch die gute alte Homepage nicht fehlen. Warum? Ganz einfach: Hier habt ihr alles selbst in der Hand! Auch wenn es nicht sehr häufig vorkommt, aber bei fremden Portalen besteht immer die Möglichkeit, dass der Anbieter euren Account oder bestimmte Postings aus irgendwelchen Gründen löscht. Auf eurer Homepage jedoch entscheidet ihr – und nur ihr – darüber, was online geht. Wichtig sind hier ein perfektes Design und ein extrem guter Aufbau. Sorgt z.B. dafür, dass euer Promo-Material für Fans und Journalisten gut auffindbar und stets auf dem neuesten Stand ist.
Tipp Nr. 3: Vertreibt eure Musik digital
Wenn den Leuten eure Musik gefällt, dann wollen sie sie ohne Umwege so schnell wie möglich erwerben. Es ist daher sehr wichtig, dass der Kauf eurer Songs kein Problem darstellt. Der digitale Vertrieb über Portale wie iTunes, Amazon und Musicload ist die beste Möglichkeit, den Fans eure Songs anzubieten. Für Newcomer, die sich im Gewerbe noch nicht so gut auskennen, bietet sich hier die Zusammenarbeit mit Plattformen an, die eine Vermittlungsposition zwischen euch und den entsprechenden Portalen einnehmen. Ein solcher digitaler Musikvertrieb ist beispielsweise Feiyr, der sich bereits 2005 auf die Vermarktung von Independent-Labels spezialisiert hat.
Tipp Nr. 4: Denkt an eure Fans!
Eure Fanbase ist die wichtigste, zugleich aber auch die sensibelste Komponente eures Erfolgs: Die Fans können euch sehr schnell ganz nach oben bringen und ebenso schnell auch wieder fallen lassen. Daher ist es enorm wichtig, dass ihr euch nicht auf euren Lorbeeren ausruht. Zeigt euren Fans, was ihr macht, was euch bewegt – und vergesst nicht, den Kontakt zu suchen. Hierfür könnt ihr eure Social Media Kanäle nutzen: Postet regelmäßig Band-News, geht auf Kommentare und Fragen ein, ladet neue Songs hoch, macht Umfragen und kleine Gewinnspiele mit Give-Aways. Eine schöne Idee ist auch ein Videotagebuch von Bandproben oder Promo-Touren, das ihr auf euren Kanälen teilen könnt. Mit einem solchen Blick hinter die Kulissen sichert ihr euch die Treue eurer Fanbase auch langfristig.
Tipp Nr. 5: Betreibt Merchandising
Erstaunlich, aber wahr: Merchandising ist für viele Bands eine größere Einnahmequelle als der Verkauf von CDs. Für den Anfang könnt ihr beispielsweise mit „Spreadshirt“ einen kostenlosen Online-Shop „eröffnen“, über den ihr schon nach wenigen Klicks eigene Bandshirts verkaufen könnt. Diesen Shop müsst ihr dann nur noch über eure Social Media Kanäle bewerben – und fertig ist der Einstieg ins erfolgreiche Merchandising.
Bilderquellen:
Unsplash (455750) – pixabay.com (CC0 Lizenz)
Klemen Stular
Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag.
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