Der Moshpit – Geliebt oder doch gehasst?

Viele von euch kenne diese Art des „Tanzens“, aber nicht jeder ist Befürworter von derartigen Rudelbildungen. In vielen Club’s wie dem Bootshaus und dem Münchner Club Neuraum hat sich der Moshpit schon nahezu „eingebürgert“ und ist kaum mehr aus den langen Partynächten weg zu denken. Dabei vergessen allerdings einige der Beteiligten, dass andere Besucher darunter leiden und damit deren Partyerlebnis massiv verschlechtert wird.  

Mosh-GIF

Quelle: http://marcelohcsk8.tumblr.com/

Wo findet Moshpit seinen Ursprung?

Das Wort Moshpit gibt es schon seit knapp 40 Jahren und wurde durch die aus New York stammenden Metal-Band’s S.O.D. und Anthrax sehr berühmt. Schon in den Anfängen der 1980er Jahre fand das Wort in Liedern der Bands Platz und stand für Chaos, Headbanging und Eskalation. Durch das immer populärer werden der Szene wurde der Ausdruck Mosh für alles verwendet, wofür man keine richtigen Worte fand.

Anthrax

Die Erfinder des Moshpit’s – Anthrax  Quelle: http://huxleysneuewelt.com/shows/anthrax

Was gibt es neues?

Mit dem aufkommenden Hype der elektronischen Tanzmusik wurde das „pogen“ schnell etabliert. Damit wurde das „moshen“ auch bei Elektro Festivals und in Großraumdiscotheken populär. Spätestens mit Dubstep und Trap sind Moshpits zu einem fundamentalen Bestandteil der Szene geworden. Wer kennt es nicht, der DJ spielt „Prison Riot“ von Flosstradamus an und schon öffnet sich überall um einen herum die Crowd. Manche Tracks assoziiert jeder Festivalgänger schon mit dem ‚wilden aufeinander springen‘, zum Beispiel „Tremor“ von Dimitri Vegas & Like Mike.

 

Moshpit-Verbot im Bootshaus?!?

Kommenden Samstag findet die nächste Ausgabe des Hardstyle-Events “MadnessXXL” im Bootshaus statt. Nach zwei jeweils ausverkauften Veranstaltungen freuen wir uns bereits auf die dritte Ausgabe. Das Interesse an härterer elektronischer Musik wächst und Hardstyle ist schon lange keine Randerscheinung mehr. Jeder, der zudem schon einmal im Bootshaus war, weiß auch, dass im Deutzer Club ein anderer Wind weht. Paartanz im Mainroom kann man vergessen. Viele feierwütige Raver treffen aufeinander und verwandeln die Tanzfläche teilweise in einen riesigen Moshpit. Doch gehört das so genannte „moshpitten“ auch in die Hardstyle-Szene? Am 04.05. verkündete der Veranstalter Musical Madness ein allgemeines Moshpit-Verbot bei allen kommenden Madness-Events im Bootshaus. Um Klarheit zu schaffen haben wir eine Stellungnahme von Musical Madness Creative Director Daniel eingeholt. Daniel, was waren eure Beweggründe dieses Machtwort zu sprechen und Moshpits bei euren Events zu untersagen?

„Die Musik in vollen Zügen genießen“

„Mit unserem Statement haben wir gestern wohl echt eine kleine Diskussion losgetreten. Wir haben sehr viel positives Feedback für diese Entscheidung erhalten, sind aber teilweise auch auf Unverständnis gestoßen. Das war uns im Vorfeld bewusst, nach einigem Abwägen haben wir aber beschlossen, dass wir das Verbot nun konsequent durchziehen. Zunächst muss man erwähnen, dass “Pogen” bzw. “Moshpits” eigentlich eher ein Thema auf Rock- und Metal-Festivals wie Rock am Ring oder Wacken ist und auf elektronischen Events früher allenfalls im Dubstep- oder Trash-Electro-Bereich zu finden war. Erst durch den aufkommenden EDM-Hype in den vergangenen Jahren sind Moshpits auch zum Trend im elektronischen Sektor geworden und vor allem im Bootshaus ist dieser Trend inzwischen eine Art Markenzeichen geworden. Die großen Hardstyle-Festivals und Indoor-Events waren von diesem Trend bisher weitestgehend verschont. Selbstverständlich gibt es dort inzwischen auch ab und an Moshpits, allerdings hält es sich dort doch in Grenzen und auf Festivals wird das Thema auch ganz anders wahrgenommen, da man natürlich genügend Ausweichmöglichkeiten hat, wenn man sich daran stört. Nun prallen im Bootshaus aber zwei Welten aufeinander: Die Hardstyle-Fans, die das Genre seit Jahren leben und verkörpern, die jeden Track in- und auswendig kennen und auch etwas mehr Platz zum Tanzen benötigen – und die Bootshaus-Stammgäste, die die Musik natürlich feiern, durch die unzähligen Trap- und Electro-Events (bei denen Moshpits inzwischen auch dazu gehören) aber eine komplett andere Definition von “Ausrasten” haben.

„#madness, over and out“

Als Veranstalter legen wir seit jeher großen Wert auf das Feedback unserer Fanbase und nach den vergangenen beiden Events haben wir sehr viel Kritik diesbezüglich erhalten. Prinzipiell haben wir nichts gegen den einen oder anderen Moshpit auf unseren Events, aber in Club-Locations wie dem Bootshaus gibt es für die Gäste kaum Möglichkeiten, sich den Moshpits zu entziehen. Darunter leidet nicht nur die Stimmung des Publikums. Bei ausverkauften Events und teils rücksichtslosem Verhalten gegenüber den Gästen, die keine Lust auf Moshpits haben wird es auch irgendwann zu einem Sicherheitsrisiko, welches wir nicht verantworten können (und wollen). Vor allem, wenn das Thema irgendwann überhand nimmt und sich durch den kompletten Abend und jeden “Drop” zieht. Nun, auch für uns gilt: It’s all about the music! Uns liegt es am Herzen, dass alle Gäste unsere Events und die Musik in vollen Zügen genießen können (denn dafür kaufen die Gäste ja auch ihre Tickets). Über 800 Likes in weniger als 24 Stunden zeigen, dass wir mit der Entscheidung jedenfalls nicht komplett falsch lagen. Hoffentlich konnten wir mit dem Statement nun etwas mehr Klarheit schaffen und Unverständnis beseitigen. Ein großes Dankeschön an IAATM für die Möglichkeit, noch ein paar Worte darüber zu verlieren. #madness, over & out!“

Morgen für euch live dabei!

Jeder der sehen will, ob es wirklich Bootshaus ohne Moshpits geben kann, sollte uns morgen auf Snapchat folgen. Es gibt exklusives Content in unserer Story! Folgt unserem Account: iaatm.de

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