Der laut Forbes Magazin voraussichtlich wirtschaftlich erfolgreichste DJ / Produzent der Welt – Calvin Harris – überraschte seine Fans und die Presse, als er vor nicht all zu langer Zeit via Twitter quasi „nebenbei“ verkündete, dass der Inhaber von Fly Eye Records sein viertes Studioalbum mit dem Namen MOTION noch im Laufe des Jahres veröffentlichen würde.


calvin harris motion


Angesichts seines Erfolges mit dem Vorgänger 18 Months, dessen einzelne Songs sich gefühlt dem Namen entsprechend jeweils genauso lang in den Radios und Charts hielten, eine wahre Bombe, die da platzte. Neben bereits bekannten Songs wie „Summer“, „Under Control“ (zusammen mit dem Schweden Alesso und Theo Hutchcraft, Leadsänger der Band Hurts) und dem „aktuellen“ Song „Blame“ zusammen mit dem Durchstarter des Jahres 2013, John Newman finden sich einige spannende Collabs auf Motion, wie zum Beispiel dem Song Together mit Gwen Stefani, dem Song Love Now mit All About She – oder der nächsten Singleauskopplung „Outside“ zusammen mit Harris‘ Freundin Ellie Goulding, die bereits für I Need Your Love zusammen im Studio saßen. Angesichts ihres Beziehungsstatus war das voraussichtlich nicht die letzte Kollabo der beiden.

Wir haben das Album vorab für euch Probe gehört und nach unserem IAATM REVIEW Schema fachgerecht seziert – hier die Auswertung:

1. Calvin Harris – Faith
Guter Intro-Track, Calvin Harris‘ Stimme sorgt für einen angenehmen groovigen Song, der sowohl soundtechnisch, als auch vom Arrangement her vergleichbar mit dem Song „Blame“ ist, allerdings nicht den gleichen Ohrwurmfaktor mit sich bringt.
IAATM Review 3 von 5 Sterne

2. Calvin Harris & Alesso – Under Control feat. Hurts
Weltweiter Hit, soundtechnisch auffällig starker „Alesso-Anteil“, lief in vielen Radios und war monatelang in den Charts und auf sämtlichen Pop-Compilations zu finden, ob er unbedingt auf das neue Album musste, ist allerdings fragwürdig. Dennoch:
IAATM Review 4 von 5 Sterne

3. Calvin Harris – Blame feat. John Newman
John Newmans Stimme ist wohl eine der außergewöhnlichsten der aktuellen Pop-Szene, das Thema ist stimmig und überzeugt, grooved, verbreitet Feierstimmung – und bekommt seit einigen Wochen bereits Airtime in den Mainstream Radios! Just blame it on the naaaaaahaiiiiit.. nahaaaait, dont blame it on mi… dont blame it on miiiiii
IAATM Review 4 von 5 Sterne

4. Calvin Harris – Love Now feat. All About She
Einer der besten, und nur bedingt Calvin Harris‘ typischen Songs auf dem Album. All About She machen einen wahnsinnig starken Eindruck – die Vocals überzeugen restlos. Der Song nimmt sich ein bisschen dem aktuellen „Deeper“ – Trend an, ist aber trotzdem noch Calvin Harris und eben gerade deswegen so gut.
IAATM Review 4 von 5 Sterne

5. Calvin Harris – Slow Acid
Positiv: Calvin Harris will etwas „neues“ ausprobieren. Negativ: Irgendwie will es ihm mit diesem Track nicht gelingen. Natürlich sind die Elemente stimmig – der Acid Sound auf TRAP – Geschwindigkeit macht auch was her, aber er passt a) nicht ins Gesamtbild des Albums und macht b) einfach nicht „Klick“, er ist nicht wirklich Radiotauglich, aber auch nicht Tanzflächentauglich. Das lösen andere (Dillon Francis – Money Sucks, Friends Rule) in ähnlichen BPM-Sphären ein ganzes Stück besser. Schade!
IAATM Review 1 von 5 Sterne

6. Calvin Harris – Outside feat. Ellie Goulding
Die nächste Singleauskopplung nach Under Control, Blame & Summer! Dass Ellie Goulding & Calvin Harris ein Paar sind, das auch sehr gut zusammenarbeiten kann, ist spätestens seit I Need Your Love kein Geheimnis mehr. Da passt es doch, dass sich der Schotte ganz romantisch seinen besten Song für die Kollaboration mit seiner Herzdame aufgehoben hat. Outside besticht durch Ellie’s Vocals, sowie einer perfekten Mischung aus Groove, Instrumentierung aus analogen und digitalen Elementen und Melodie. Der Song hat einfach Herz, und Seele. Und 5 Punkte..
IAATM Review 5 von 5 Sterne

7. Calvin Harris & Firebeatz – It Was You
Ähnlich wie im weiteren Verlauf bei Overdrive schwierig zu bewerten. Der Sound des Drops ist klar von Firebeatz, aber das macht in diesem Fall nichts, denn Vocals, Melodie und Break passen sowohl in das Trackkonzept, als auch zum Künstler Calvin Harris selbst.IAATM Review 3 von 5 Sterne

8. Calvin Harris – Summer
Lief auf jedem Festival des Sommers, in jedem Set, im Radio, im Club, auf Compilations, im Kinderzimmer, im Taxi, im Bus, am Flughafen, in der Bar, in der trällernden Geburtstagskarte…! Brauchen wir nicht mehr viel zu sagen. Auch hier nicht unbedingt notwendig den Song nochmal auf ein Album zu pressen. Und weils so schön war noch einmal…: When I met you in the Summer .. lalalalalala
IAATM Review 3 von 5 Sterne

9. Calvin Harris & Ummet Ozcan – Overdrive
Ein ohne Frage guter, solider Ummet Ozcan Track – aber irgendwie hat er sich wohl auf das Album von Calvin Harris verirrt und fühlt sich da nun irgendwie isoliert von seinen Freunden Soundwave, Smash, Hands, The Wolf und Co. Wie er es auf Motion geschafft hat, wissen wir nicht, auch nach dem 15. Mal durchhören. Musikalisch passt er aber einfach nicht in das Konzept des Albums, daher keine Bewertung.

10. Calvin Harris feat. Hurts – Ecstasy
Experimentierfreudiger Track, keine Drops, einfach nur ein unglaublich toller Gesang von Theo Hutchcraft und einige wenige Instrumente, gut ausgewählte Vocals in teilweise etwas düsterer Stimmung. Berührt.
IAATM Review 5 von 5 Sterne

11. Calvin Harris – Pray to God feat.Haim
Sehr cooler Radiotrack, ein Song wie man ihn sich auf einem Album wünscht. Trotz der im Jahr 2013 sehr viel versprechenden Prognosen für die Indie-Pop-Combo Haim, gelten die drei Mädels aus den USA nicht wirklich als Weltberühmtheiten, weswegen man einen Track der Band wohl eher weniger anklicken würde, auf einem Album wie Motion gibt Calvin Harris als Erfolgsgarant den dreien jedoch eine Werbefläche – und die werden genutzt. Eingängige Vocals mit Indie-Pop Lyrics treffen auf Synthie-Pop der besten Sorte. Überraschungstrack!
IAATM Review 4 von 5 Sterne

12. Calvin Harris – Open Wide feat. Big Sean
Gimbal & Sinan erklärten in einer ihrer berüchtigten Sendungen unlängst, dass ein Track wohl Vocals benötigt, um im Radio spielbar zu werden. Sicherlich wusste das Calvin Harris auch schon vor der G&S TV-Ausstrahlung auf YouTube, doch warum er seinen sehr erfolgreichen EDM Song C.U.B.A. (Wochenlang meistgespielter Track auf sämtlichen Festivals, laut 1001Tracklists.com) mit inhaltlich und flowtechnisch miesesten Vocals von Big Sean verhunzen musste, geht auf keine Kuhhaut. „Mach den Mund nicht Open Wide, sondern lieber Shut Close“ möchte man angesichts der „IschbindergeilsteundknallalleMädels“-Plattitüden-Lyrics in die Lautsprecher brüllen. Zu schade, dass da keiner zuhört. C.U.B.A. hätte zwar mindestens 3 Punkte bekommen, die angeblich radiotaugliche Version untermalt vom Tinie Tempah – Verschnitt Big Sean allerdings geht leer aus.
IAATM Review 0 von 5 Sterne

13. Calvin Harris – Together feat. Gwen Stefani
Wieder ein herausragenderer Track, die No-Doubt Ikone Gwen Stefani drückt dem Song ihren Stempel auf, trotzdem erinnert er irgendwie an „Feel So Close“. Schwer zu bewerten, aber sehr einfach zum „betanzen“. Daher 3 Sterne.IAATM Review 3 von 5 Sterne

14. Calvin Harris & R3hab – Burnin
Everybody make it bounce. Ach ne, ist ja n anderer Track. Oops. This one’s for the Bouncers. Und jetzt alle…
IAATM Review 2 von 5 Sterne

15. Calvin Harris – Dollar Signs feat. Tinashe
Wenn man jetzt einen Souligen, Hiphop / RnB Track erwartet hat, wird man bitter böse enttäuscht. Irgendwie der „ehrlichste Track“ des Albums. Nicht weil man die harte Arbeit am Track hören kann. Nein. Nur wegen seinem Namen. Dollar Signs. Nur bedingt notwendiger Track, 0815 Melodie, absolut ersetzbares Arrangement, absolut ersetzbares Thema, ein bisschen Subkick, ein bisschen Plucksound mit Detune.. aber sonst, einfach 0815. Bringt aber Dollar Signs… Einziger Lichtblick, RnB Newcomer Tinashe macht einen guten Eindruck, kann es aber angesichts ihres Album Black Water durchaus besser.
IAATM Review 2 von 5 Sterne

GESAMT:

Das Album macht auf den ersten Blick einen sehr soliden Eindruck und wird vor allem mit Outside und wohl auch mit der Gwen Stefani Nummer an die Charterfolge von Under Control, Summer & Blame anknüpfen. Ob es ähnlich erfolgreich wird, wie 18 Months lässt sich aufgrund der etwas schwammigen Promostrategie von Calvin Harris & Management nicht vorhersagen. Inhaltlich sind auf jeden Fall einige starke Songs dabei, aber auch Tracks die komplett aus dem Rahmen fallen. Im Vergleich mit Afrojack’s Forget the World oder Avicii’s True, bei dem die Songs vor allem aus der Kombination von zwei Genres bestanden (Country & EDM) versucht Calvin Harris mit Tracks wie Burnin, It Was You oder Overdrive der Szene treu zu bleiben, was ihm aber leider aufgrund des sehr generischen Charakters der Songs nicht wirklich gelingt und das Gesamtbild etwas verzerrt und das Album abstuft. Im Durchschnitt erhalten die Songs eine Bewertung von 3,07, aufgrund der Fülle an GUTEN SONGS mit gutem Thema & unserer schlechten Mathekenntnisse runden wir auf 3,5 Punkte auf!rating35