United We Are – Das neue Album von No.1 DJ Hardwell (Hier gehts zum Review!), dass am 23. Januar seinen Weg auf Spotify, iTunes und in die Regale des gut sortierten Plattendealers um die Ecke fand, hat geteilte Meinungen in der ganzen Welt hinterlassen. „Nicht innovativ genug, nicht authentisch und was sollte diese Deep House Schiene eigentlich?“ – so oder so ähnlich las man die Kritiken auf das Album herunterprasseln. Vor allem ein Song erregte die Gemüter – Sally mit Sänger & Produzent Harrison.
Ca. 3 Wochen nach der Veröffentlichung reagiert Robbert Van De Corput bei den amerikanischen Kollegen von Billboard nun auf die Vorwürfe und verrät, was es mit der Entstehung von Sally, den provokanten Lyrics, aber auch dem eher Hardwell-untypisch wirkenden Sound auf sich hatte.
„Das Album spiegelt wieder, woran ich 10 Jahre lang gearbeitet habe„
Im Interview mit dem US-Magazin Billboard (zugehörig zu der US-Charterhebung) steht Hardwell Frage und Antwort und ist erfrischend offen und ehrlich zu beobachten. Kein Blatt vor dem Mund, auch das ist eine Seite des 26-jährigen Niederländers, der oftmals in der Öffentlichkeit eher als ruhig und zurückhaltend wahrgenommen wird. Auf die Frage, was sein Album ausdrücken würde, sagt er:
„Das Album spiegelt wieder, woran ich 10 Jahre lang gearbeitet habe – meine musikalische Identität. Ich bin dafür nicht auf einen Trend aufgesprungen oder sowas, ich habe versucht ein Album zu erschaffen, das so facettenreich ist wie möglich.“
Vor allem sein Song Sally spaltet die Meinungen, ist hochgradig provokant. Auch in unserem großen United We Are Review schrieben wir: „Die Singleauskopplung sorgt für Gesprächsstoff, ohne dafür auch nur eine Sekunde des Liedes wirklich gehört zu haben.“ Wie kam es also nun zu diesem Song – und vor allem: Wer ist diese Sally? Eine vielleicht erstaunliche, aber in jedem Fall nachvollziehbare Erklärung kommt von Hardwell selbst:
„Das Grundgerüst von Sally entstand, weil ich unbedingt einen EDM – Rock Crossover Song machen wollte – vor allem weil mein Nirvana Mashup so gut in meinen Sets ankommt. Da progressiver Sound allerdings wenig mit harten Rockgitarren-Riffs harmoniert, wurde es ein eher harter Track.
Die Lyrics dazu hat Harrison geschrieben – und die wirken ja auf einige etwas schockierend. Doch was viele nicht wissen: Sally ist keine fiktive Person – sondern ein Begriff in der Rock-Musik, vor allem genutzt von den Beatles oder Eric Clapton – und wenn man sagt „I’ve been f***ing Sally“ – bedeutet das in etwa: Schei* auf deine Probleme. Das ist auch der Hintergedanke des Songs. Als Harrison mir das erklärte, dachte ich, das könnte für Persönlichkeit von Hardwell passen, denn man sieht Hardwell ja als ruhigen, zurückhaltenden Typen aus Breda – damit könnte das ganze schocken, polarisieren. Ich mag die Lyrics, sie sind einfach mal etwas anderes. Natürlich ist der Song jetzt eher weniger für das Wohnzimmer geeignet. Stell dir vor, du betrinkst dich mit deinen Freunden um 2 oder 3 Uhr Nachts und spielst dann Sally…!“
Neben diesen wirklich interessanten und ehrlichen Antworten des sympathischen Niederländers, sprach Robbert van de Corput außerdem noch über die Entwicklungsaussichten der EDM-Szene, den großen Fehlern im Musikbusiness – und über den Grund, warum das Album nicht in L.A. sondern in Breda entstanden ist.
Wirklich lesenswert!
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