Electrisize 2016 – Wie war die Anreise, wie sahen die Toiletten aus, was gab das Lineup her, wie viel Vielfalt hat das Festival geboten, wie steht es um Originalität, Ticketpreise und Verpflegung?
Das IAATM-FESTIVAL-REVIEW ist da! Wir bewerten alle relevanten Festivals in Europa nach den wichtigsten Kriterien für Besucher und Liebhaber der elektronischen Musik.
Dannic mit Feuerwerk auf der Mainstage
Überblick
Das Electrisize Festival, das im Westen Nordrhein-Westfalens stattfindet, gehört seit 2009 zur Festivallandschaft in Deutschland. Nach mehreren wechselnden Locations in den Anfangsjahren hat es seit 2013 seinen Platz vor dem alten Kloster Haus Hohenbusch in der Kleinstadt Erkelenz gefunden. Vor dieser Kulisse entsteht einmal im Jahr eine wundersame Festival-Welt, die man nicht verpassen sollte. Doch so idyllisch das Ganze auch wirkt, am Festivalwochenende, dem 12. und 13. August, blieb hier rein gar nichts ruhig. An drei Tagen, angefangen mit der Opening-Party am Donnerstag Abend bis hin zum Feuerwerk-Finale mit Dannic und Headhunterz am Samstag, feierten dieses Jahr 10.000 Festivalliebhaber (bisheriger Besucherrekord!) zu feinster elektronischer Musik.
Stages
Beim Esize-Festival gab es dieses Jahr insgesamt 5 Stages. Neben der Mainstage und der TAPUYA Stage, die die Besucher schon in den letzten Jahren mit guter Musik beschallt haben, gab es dieses Jahr zusätzlich die HARDSIZE Stage mit feinsten Hardstyle-Klängen und die Fantasy-FM-Stage.
HARDSIZE Stage
Zusätzlich konnten alle, die während des Festivals gezeltet haben, auf der Campsite-Stage auch außerhalb der normalen Festivalzeiten raven. So hat das Festival auch schon mit der Opening-Party am Donnerstag Abend auf der Campsite angefangen, wo unter anderem unser IAATM-Artist Audano und unsere Freunde von Twinx aufgelegt haben. Trotz anfänglichem Regen schonmal ein gelungener Auftakt des Festival-Wochenendes.
Campsite-Stage
Die Stages waren alle liebevoll gestaltet, speziell die Mainstage überrascht jedes Jahr wieder alle treuen Electrisize-Fans, denn größer und schöner geht anscheinend immer.
Die Areas vor den Stages waren allesamt mit großen Holzplanken ausgelegt, sodass selbst ein spontaner Regenguss der Wiese vorm Haus Hohenbusch nichts hätte anhaben können. Speziell beim Tanzen in der Dunkelheit eine richtig gute Sache, auch wenn der Regen am Donnerstag Abend zum Glück der einzige blieb.
TAPUYA-Stage
Line-Up
Das Line-Up konnte sich auch im Vergleich zu anderen Festivals definitiv sehen lassen. Headliner waren Nicky Romero, Dada Life, Dannic und Headhunterz, die Freitag und Samstag auf der Mainstage ordentlich ausgerastet sind. Darüber hinaus gab’s auf der größten Stage u.a. noch Le Shuuk, Topic, Deepend und Holl&Rush zu sehen. Zum ersten Mal auf dem Electrisize-Festival vertreten waren Hardstyle-Acts mit ihrer eigenen HARDSIZE Stage. Mit Brennan Heart, Da Tweekaz, Atmozfears, Lowriderz und vielen anderen kamen alle Hardstyle-Fans auf ihre Kosten. Acts wie Anna Reusch, Tiefschwarz und Format:B legten auf der TAPUYA Stage auf.
Das Line-Up konnte uns in jedem Fall überzeugen. Vor allem die Erweiterung der Esize-Familie durch die Hardsize-Stage machte das gesamte Line-Up noch vielfältiger und bot für fast jeden Geschmack einiges.
Headhunterz beim Closing auf der Mainstage
Camping
Auf der Electrisize-Campsite haben dieses Jahr ungefähr 700 Leute gezeltet und gefeiert. Ein vergleichsweise kleiner Festival-Campingplatz, der trotzdem sehr gut organisiert war. Der kleine Camping-Store bot quasi alles, was man beim Campen und feiern braucht (Grillkohle, Bier, Snacks, etc.) zu ordentlichen Preisen. Das Sortiment kann im nächsten Jahr gerne noch ausgeweitet werden, das campen macht es auf jeden Fall wesentlich entspannter.
Besonders positiv ist uns der Frühstückswagen aufgefallen, der uns an den verkaterten Morgenden aus dem Zelt gelockt hat. Bisher das erste Festival auf dem wir frische Mettbrötchen zum Frühstück bekommen haben. Ein richtiges Landfrühstück.
Electrisize Campsite
Orginalität
Das Electrisize-Festival ist definitiv etwas besonderes. Angefangen bei der Location am Haus Hohenbusch, wird das Festivalgelände umrundet von alten Backsteinmauern. Das Design des Festivals ist bunt und alles andere als schlicht und unauffällig. Das sieht man auch an den Festivalbändchen, die selbst regelmäßigen Festivalgängern als besonders schön auffallen müssten.
Dafür, dass Electrisize noch zu den kleineren Festivals gehört, sieht man, wie viele Gedanken sich um das gesamte Konzept des Festivals gemacht werden, mit einem ordentlichen Spritzer Originalität und Kreativität.
Preise für Essen/Drinks
Auf dem Electrisize-Festival bezahlt man mit sogenannten Token, die an mehreren Ständen auf dem Festivalgelände erworben werden können. Im Vorfeld war es zudem möglich, Booze-Bags zusammen mit den Tickets zu kaufen, womit man sich ein paar Euros sparen konnte.
Ein Token hat den Wert von 3€. Bier und Softdrinks gab’s für 1 Token, also umgerechnet 3€, Essen lag meist zwischen 1 bis 1 1/2 Token, also zwischen 3€ und 4,50€. Also alles in allem erwartbare Festivalpreise und nicht überteuert.
Esize Mainstage
Tickets
Der frühe Vogel fängt den Wurm! Dasselbe gilt auch beim Esize-Festival. Wer früh dran war und bei den Early-Bird-Tickets zugeschlagen hat, kam wirklich günstig aufs Festival. Tagestickets gab’s ab 45€, das Wochenendticket kostete 65€, in Kombination mit einem VIP-Ticket und einem Platz auf der Campsite kam man auf 99€. Außerdem gab es noch einige wenige Tickets an der Tageskasse. Diese waren natürlich wesentlich teurer als die Vorverkaufstickets, aber Spontanität kann man sich ja auch mal was kosten lassen.
Anreise
Am besten erreicht man das Festival mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wer es erstmal bis zum Bahnhof in Erkelenz geschafft hat, kann sich entspannt zurücklehnen und vom Esize-Shuttlebus direkt zum Festivalgelände kutschieren lassen. Eine ziemlich gute Stimmung und erste Kontakte mit anderen Festivalgängern inklusive. Mit dem Auto kann man das Festival natürlich auch erreichen, Parkplätze gibt es reichlich auf einem angrenzenden Feld. Insgesamt wirkte in puncto Anreise alles sehr entspannt auf uns.
Die ersten Festivalbesucher kamen am Donnerstag.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Electrisize-Festival den Festivalsommer von jedem Festivalliebhaber nur bereichern kann. Neben den großen Festivals der Republik ist es immer schön, auch mal bei einem kleineren vorbeizuschauen, das von Jahr zu Jahr wächst und eine stetige Weiterentwicklung erlebt. Ob es das Line-Up betrifft, das Design der Stages oder einfach die immer größer werdende Menge der Besucher, es ist ein cooles Gefühl, so einem schönen und gut organisierten Festival beim wachsen zuzusehen.
Hier findet ihr nochmal alle unsere Berichte rund um das Electrisize-Festival 2016:
Opening-Party
Tag 1 (Freitag)
Tag 2 (Samstag)
Hinweis:
Dieses Review basiert auf unseren eigenen, privaten Erfahrungen. Für alle Informationen und Preise gibt es natürlich keine Gewähr. Sie sollen ausschließlich einen groben Richtwert geben. Für weiteres Feedback von eurer Seite sind wir natürlich gerne offen. Schreibt uns dazu einfach auf unserer Facebook-Seite (Klick hier).
Photos by Felix Hild, Julian Spanhof, Simon Metterling
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