„Hardwell No.1 DJ? Was? Aber Paris Hilton war doch viel besser?!“
In der Nacht bekamen wir von einem Leser unseres Blogs einen Link zu den angeblichen Ergebnissen des DJ-Mag Top 100 Voting gesendet.
Auch wenn es mehr als fragwürdig ist, woher eine Seite wie Rizetone (Blog über Size, Refune & Axtone) die finalen Results haben soll, die erste Reaktionen unter Fans gab es bereits: „Soll das ein Witz sein?! Die können ja gar nix, warum ist Oliver Heldens nicht in den Top10″, und ich frage mich vor allem:
Wo ist eigentlich DJ Horst aus Anreppen geblieben?
Ich habe mich im Web zur Recherche mal wieder ein bisschen rumgetrieben und bin wie so häufig auch beim YT-Channel von Gimbal & Sinan TV hängen geblieben.
Die beiden Produzenten Andreas Eckweiler & Sinan Kurtulus sind seit einigen Jahren in der (kaputten) deutschen Houseszene bekannt. Weniger durch ihre durchaus soliden Produktionen, auf dem Label Planet Punk Music, sondern vor allem aufgrund ihrer YouTube-TV-Vlog-Blog-Schock-Sendung. Meine persönliche Meinung treffen die beiden nicht immer, manchmal rege ich mich auch über fehlende oder nicht ganz so richtige Informationen auf – was man den beiden aber lassen muss: Sie haben ein Talent dafür, Dinge anzusprechen und fachmännisch zu sezieren.
Im Fall vom DJ Mag sagt Sinan zur Situation:
Es geht nicht um Skills oder darum, wer der beste DJ ist, sondern wer die meisten Fans mobilisieren kann, für ihn zu voten!
Und ich sage – der Jung’ hat Recht!
Nicht nur, dass es beim DJ Mag Voting nicht um echtes Können geht, das DJ Mag besteht eigentlich im Jahr nur noch daraus, dass es einmal im Jahr einem DJ für ein Jahr lang den Titel als DJ – Weltmeister verleiht. Ob legitimiert oder nicht – die Daseinsberechtigung des DJ Mags sind die Top100 Club- und Top100 DJ Rankings.
Dass daran auch die Artists Interesse haben, liegt auf der Hand – denn immer wenn ein Hardwell angekündigt wird, kann man hören, dass er der No.1 DJ ist. Wie viel Aussagekraft das nun hat, ist doch eigentlich egal. DJ Weltmeister sein ist halt cool, lässt sich außerdem ganz dufte vermarkten – ist also ne ganze Menge Geld wert..!
Beispiel Hardwell: Aus verlässlichen Quellen betrug die Gage von Hardwell 2013 vor dem DJ Mag Ergebnis für ein Outdoor-Festival ca. 40.000 – 60.000 $. Heute würde das Management für Summen wie diese nicht einmal mehr ans Telefon gehen.
Und so kämpfen nun die Managements von Martin Garrix (wir berichteten), Hardwell, Dimitri Vegas und Like Mike, Armin Van Buuren und den anderen DJs darum, nächstes Jahr auf dem Ultra Music Festival als No.1 DJ angekündigt zu werden. Und der Konsument (Fan, EDM-Jünger, etc.) geht aus voyeuristischen Gründen natürlich mit. „Ist ja Spannend so ein Zweikampf. Aber wehe der Garrix gewinnt dieses Jahr.“ … An sich ist gegen das ganze System auch nichts einzuwenden. Es ist eben einer der Marketingwege, es ist ja lustig, sich die Top100 zusammenzuraten. Man sollte dem ganzen aber nicht zu viel Wert zuweisen – denn: Letztenendes gewinnt der, der am meisten mobilisiert. Nicht der, der am besten auflegt. Das kann sehr wahrscheinlich jemand ganz anderes sein.
Und mein Favorit bleibt DJ Horst aus Anreppen.
Quellen:
https://www.facebook.com/rizetonemusic
https://www.youtube.com/user/gimbalandsinantv
https://www.facebook.com/djhardwell
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