Das Zwei-Tages-Festival überzeugt auf ganzer Linie

Jedes Jahr fragen sich die deutschen Festivalgänger erneut, welche Events sie denn in diesem Sommer besuchen sollen. Ganz oben auf der Liste stehen dabei häufig Namen wie Parookaville, Airbeat One und World Club Dome. Grade die Open-Air Landschaft in Deutschland beweist aber, dass man nicht immer zu den Marktführern greifen muss. Maßgeblich dafür verantwortlich ist ein Event im Westen von Nordrhein-Westfalen: Das Electrisize Festival. Zum nun achten Mal findet dieses Event nun statt. Sieben krasse Parties, sieben starke Lineups und sieben Jahre voll glücklicher Besucher liegen jetzt hinter uns. Konnte das achte Jahr mithalten? 

Ein fulminantes Feuerwerk rundete den zweiten Tag des Festivals ab.

Die Veranstalter beweisen ein Auge fürs Detail

Ein Festival ist immer eine Welt für sich, eine Art Mikrokosmos für ein Wochenende. Und mit genau diesem Aspekt kann das Electrisize Festival glänzen. Durch das Konzept rund um die fiktive Welt Electrisize mit Elektrizitätswerk (Electrisize Stage), Fabrik (Hardsize), Natur (Tapuya) und der Stadt Electricity (Camping) wurde das Haus Hohenbusch in Erkelenz am 11. und 12. August zu einem Zuhause für rund 15.000 Besucher. Dabei beeindrucken wie so oft die kleinen Details, wie zum Beispiel die Lineuptafel an der Tapuya Stage, die größtenteils in Handarbeit entstanden ist. Durch solche Details wird dieses Event zu mehr als nur einer Ansammlung von Bühnen, und Menschen, die zu Musik von DJs tanzen. Durch all das wird die Party am Niederrhein zum Electrisize Festival.

Hardsize Stage

Schon am ersten Tag geht es beim Electrisize in die Vollen

Auf vielen Festivals gibt es am ersten Tag eine Art Programm light. Die Veranstalter testen die Abläufe, die Gäste haben nur eine Stage zur Auswahl. Nicht so beim Electrisize. Eine Stunde nachdem die ersten Gäste das Festivalgelände betreten, läuft schon auf jeder der aufwendig gestalteten Bühnen Musik. Besonders überzeugen konnten am frühen Abend die Berlinerin Bebetta, sowie der Resident DJ des Parookaville FRDY. Beim Set des Letzteren merkte man, dass Erkelenz und Weeze nur ca. 70 km Luftlinie trennen. Mit seiner Performance konnte der Deutsche, den man inzwischen auf fast allen Main Stages in der Bundesrepublik antreffen kann, die Tanzfläche vor der Electrisize Stage schon ordentlich füllen. Später am Abend machten dann Danny Avila und Dyro ebenfalls eine tolle Figur, bevor dann LNY TNZ mit dem letzten Set des Abends die Stimmung zum überkochen brachten. Mit dem Motto „Fuck Genres“ boten die beiden Holländer mit ihrem Set ein würdiges Ende des ersten Tages. 

Das Tapuya Reservat

Will Sparks am Samstag auf der Electrisize Stage

Das Festival endet mit Feuerwerk und Hardsize Takeover 

Auch der zweite Tag des erstmalig ausverkauften Festivals startete vielversprechend. Neben dem IAATM DJ Contest Gewinner Infected Youth heizten auf der Mainstage am Samstag u.a. Will Sparks, Mike Williams und Tujamo ein. Das Festivalgelände rund um das Haus Hohenbusch war gut gefüllt, denn auch von kurzen Regenschauern ließen sich die 15.000 Besucher nicht vom Feiern abhalten. Auf der Hardsize Stage kamen alle Hardstyle Fans mit Acts wie Da Tweekaz, Noisecontrollers und Lowriderz auf ihre Kosten, während im Tapuya Reservat Techno und Tech House Klänge von bekannten Größen wie Nierreich geboten wurden. Ein absolutes Highlight und abschließender Höhepunkt des Festivals war das Hardsize Takeover auf der Mainstage. Nach einem fulminanten Feuerwerk und Tujamos Auftritt warfen Da Tweekaz, die zuvor noch auf der Hardsize Stage aufgelegt haben, kurzer Hand die gewohnte genrespezifische Ordnung des Festivals um und ließen Hardstyle auf der Electrisize Stage ertönen.
Das Set der beiden war ein passender Abschluss eines rundum gelungenen Festival-Wochenendes.

Die Mainstage des Festivals

Das Fazit

Das Electrisize Festival ist in der deutschen Festivalszene schon lange kein Geheimtipp mehr – und das macht sich auch in den Besucherzahlen bemerkbar. Zum ersten Mal war das Festival mit rund 15.000 Besuchern ausverkauft. Das liegt sicherlich auch an der Liebe zum Detail, welche die Macher von Electrisize jedes Jahr aufs neue beweisen. Doch auch die Organisation (wir haben selten so saubere Toiletten bei einem Festival gesehen) und das abwechslungsreiche Line Up sowie die verschiedenen Konzepte der Stages stehen dem in nichts nach. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf ein wunderschönes und lautes Electrisize Festival 2018.

Und hier gibt’s das komplette Electrisize-Feeling nochmal in Bewegtbild:

Fotocredits: Geoffrey Hubbel, Julian Spanhof, Niclas Ruehl, Readhead Media Agency, Electrisize