Von Schweden nach Berlin ging es für Gründer Alexander Ljung im vergangenen Jahr mit seinem Dienst Soundcloud. Das bei DJs und Künstlern besonders beliebte Portal zur Veröffentlichung von Musikstücken, Mixtapes und Mashups steht nun jedoch wohl vor einem ganz anderen Zug – dem vors Gericht. Das berichtet das kalifornische Magazin Digital Music News
Soundcloud war mitverantwortlich für den raketenhaften Aufstieg der elektronischen Musik. Doch während das Portal seinen Umbau – weg von der DJ Szene zu einem reinen Portal für Originale – immer weiter vorantreibt, steht den Schweden nun Ärger ins berliner Haus. Mit Universal und Sony Music drohen zwei der drei Major Labels mit empfindlichen Urheberrechtsklagen, sollte sich Soundcloud nicht zu einem gänzlich kostenpflichten Dienst umbauen lassen – und dabei die Urheberrechtsinhaber gebührend beteiligen.
SOUNDCLOUD CEO WILL FREEMIUM MODELL
Alexander Ljung sieht das aber gar nicht ein. Es seien drei Mrd. Menschen online, die nicht allesamt ein kostenpflichtes Abo abschließen würden, sagte er auf einer Messe. Die Rechteinhaber um Universal wollen aber kein Modell nach dem Vorbild vom Streamingdienst Spotify dulden – auch weil die Premium Accounts bei Soundcloud nicht den Konsum, sondern die Hochladedauer einschränken.
Droht ihm eine MEGAKLAGE? Soundcloud CEO Alexander Ljung. Quelle: Soundcloud
Und so geht es in heiße Verhandlungen für SoundCloud – die bereits mit Warner Music einen der drei Major Partner gebunden haben. Das sei jedoch nur ein Einzelfall und werde keine Schule machen – denn Warner Music hatte als Gegenleistung für die Vereinbarung einen Anteil von 5 % am Unternehmen erhalten. Gespräche mit Sony waren Anfang des Jahres für Gescheitert erklärt worden.
Da vor allem Mixtapes, Bootlegs und Mashups vor allem urheberrechtlich Geschütztes Material enthalten – und in immens hohem Maße auf Soundcloud vertreten sind – könnten die beiden verbliebenen Majors nun die Klage anstreben, so das Musikmagazin aus den USA.
Mögliche Folgen:
- SoundCloud wird ein geschlossenes System, für das man bezahlen muss.
- SoundCloud schaltet noch mehr Werbung.
- SoundCloud wird ein noch rigoroseres Takedown System einführen.
- SoundCloud könnte pleite gehen!
Mögliche Verlierer:
- Soundcloud – denn der Großteil von Musikern / Mashup Künstlern / DJs würde abwandern
- Die Newcomer & freien Musiker verlieren eine Plattform mit hoher Reichweite.
Fazit: Sollte an den Gerüchten was dran sein, wird es der Musikdienst schwer haben, seine Nutzer zu halten, folglich könnten beide Seiten der Kreativmedaille verlieren. Einziger wirtschaftliche Gewinner wären wohl UMG und Sony.
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