Wer sich den aktuellen Beatport verschreibt, wird das gerade vergangene Jahr 2014 vor allem durch die sehr oft ähnlichen Strukturen von Songs im Hinterkopf behalten haben. Vor allem den Tracks der Spinnin‘ Records Artists VINAI aus Italien wurde die „Copy’n’Paste“ Mentalität vorgeworfen, nach der eigene Tracks durch minimale Veränderungen neuaufgelegt und unter neuer Flagge verkauft wurden.
Nun steht ein weiterer Artist des Amsterdamer Top-Class Labels unter Verdacht, nicht nur seinen eigenen Sound, sondern vor allem ein und den selben Track kopiert und transponiert eingefügt zu haben – und dies ist kein geringerer als der IAATM-Award-Träger Oliver Heldens.
Zur Story: Der sympathische 19-jährige Niederländer hat in einem Video vor wenigen Tagen seinen aktuellen Remix zum Klassiker Return of the Mack – in dieser Form interpretiert von Lady Bee feat. Rochelle vorgestellt – und in den Kommentaren auf Facebook war schnell zu lesen, dass Fans des Artists den Remix wiedererkannten – er verfügte nicht nur über das gleiche Soundset sondern vor allem über die gleiche Melodie, wie der vor einigen Monaten im Netz aufgetauchte Oliver Heldens Remix zum Disclosure feat. Sam Smith Track Latch, lediglich in der Tonlage verschoben.
Was ist dran?
Entwarnung gab es recht schnell: Nein, Oliver Heldens möchte nicht in die Fußstapfen von den Jungs von VINAI treten – es gab lediglich rechtliche Probleme, weshalb Oliver Heldens seinen Remix zu Latch aber nicht in die ewigen Musikgründe gesendet hat, sondern ihn neu verwertete. Kein Copy & Paste – nur ein anderweitiger Einsatz, also der Hintergrund zum „Heldens-Gate“.
Oliver Heldens antwortet auf den Copy-Paste Vorwurf
Prominente Gesellschaft
Tracks neu aufleben lassen oder den Einsatzort austauschen, das ist in der Produzentenszene übrigens kein Phänomen, dass dem Spinnin‘ Records Shootingstar exklusiv beiwohnt – auch AVICII ist bekannt dafür, dass Songs, Vocals und Melodien im Internet auftauchen, die später in ganz anderer Form verwertet und veröffentlicht werden – ein Beispiel:
Fade Into Darkness – in seinen ersten Versionen erschien der Song im World Wide Web mit einer Frauenstimme und den Vocals zum heute als Don’t Give Up On Us bekannten Song des schwedischen Superstars. Die tatsächlich veröffentlichte Version allerdings beinhaltete die Stimme des Newcomers Andreas Moe. Nur ein Beispiel von vielen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Fade Into Darkness war Oliver Heldens 15 Jahre alt. Gut möglich, dass er sich am Vorgehen von Avicii etwas abgeschaut hat.
Avicii – Fade Into Darkness – Veröffentlichte Version
Avicii – „Fade Into Darkness“ mit ursprünglichen Vocals:
Quellen / Bilder:
Oliver Heldens – Facebook
Bildschirmfotos
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