Alan Walker im IAATM-Exklusiv-Telefon-Interview. 

Alan Walker ist einer der Shootingstars der vergangenen 12 Monate. Mit seinem Song Faded brach der Norweger mehrere Rekorde, seine Single Sing Me To Sleep führte den Erfolg von Faded angemessen fort und landete in den Top 10. Seine neue Single Alone zählt bereits nach einer Woche nach Release 16 Mio. Klicks bei YouTube ein – und dabei ist Alan gerade mal 18 Jahre alt. Wir haben ihn angerufen und ihn nach seinem Erfolg, seiner musikalischen Karriere und seine Golfskills befragt. Lest selbst – oder hört euch die Antworten im Original an! 

Hey Alan, cool, dass du Zeit für ein Telefonat hattest!

Alan Walker: Hey, die Freude ist ganz meinerseits.

Wir sind mal rotzfrech, weil wir voll auf rotzfreche Fragen stehen. Du bist n 18-jähriger Bub und chillst um 15 Uhr am Telefon um mit uns zu telefonieren. Wenn dich jetzt jemand fragt, der mit elektronischer Musik gar nix am Hut hat, wie würdest du ihm auf die Frage nach deinem Beruf antworten?

Alan Walker: Haha, ja gerne. Also wenn Leute mich fragen, womit ich mein Geld verdiene, dann sage ich, ich mache Musik und ich spiele Konzerte und das auf Vollzeit. Ist schon ziemlich cool und ich bin verdammt glücklich darüber, muss ich sagen.


Alan Walker Faded Interview Alone Single

Am Freitag kommt dein neuer Song „Alone“ heraus. Was können wir von der Nummer erwarten?

A.W.: Ja genau, mein neuer Song erscheint am 2. Dezember. Ich freue mich echt auf den Release, weil es dabei um ein Projekt geht, von dem wir alle begeistert sind. Es hat so ziemlich den gleichen Sound wie „Fade“ und trägt einfach den Alan Walker Sound in sich. Die Vocals auf diesem Song kommen allerdings von Noonie Bao, es ist also nicht die gleiche Sängerin wie bei Faded und ja, das ist so gut wie alles, was es zu dem Song zu sagen gibt.


Du hast jetzt schon selbst den Alan Walker „Signature Sound“ angesprochen, den alle von Faded kennen. Wird es in Zukunft nur diesen einen Alan Walker Style oder anders gesagt nur einen bestimmten Soundstil geben oder ist da auch etwas anderes, woran du gerade arbeitest? 

A.W.: Ich halte es immer für wichtig den Alan Walker Sound zu entwickeln und versuche so viel Inspiration wie nur möglich aus der gesamten Musikindustrie zu nehmen und beispielsweise davon, wo sie sich gerade hinbewegt. Beim Produzieren versuche ich auf diesen Sound einen Einfluss zu haben. Ein gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel mein Remix zu „Move Your Body“ von Sia. Da habe ich versucht etwas Neues mit dem Alan Walker Sound zu machen und es war das erste Mal nach langer Zeit, dass ich einen Song produziert habe, der noch schneller ist als 120bpm.


Durch deinen Song „Faded“ bist du zu einem berühmten Produzenten geworden, aber du hast auch schon vorher viel Musik produziert. Auf deinem YouTube Kanal hab ich alte Sachen von dir gesehen, die immer noch hochgeladen sind. Was würdest du sagen, wie lange dauert es bei einem Produzenten ‚das Handwerk‘ zu lernen und so zu arbeiten, dass man die Sachen auch wirklich an Labels verschicken kann?

A.W.: Ich denke das kann von einem Jahr bis über viele viele Jahre dauern. Ich glaube es kommt wirklich auf die Person oder die Personen drumherum an. Ich hab das Gefühl, ich hab einfach Glück gehabt. Menschen, die mir geholfen haben aus meinen Fehlern zu lernen und meinen eigenen Sound zu etwas Einzigartigem oder etwas Neuem zu entwickeln. Und ja, wie du schon gesagt hast, man kann meine alten Songs noch auf YouTube hören. Der Grund, warum ich wollte, dass diese Songs auf YouTube bleiben ist, weil es sich falsch angefühlt hätte alles zu entfernen, was ich vorher gemacht habe. Die Leute sollen sehen können, dass ich irgendwo angefangen habe und nicht einfach plötzlich aus dem Nichts mit einem Hit da war. Und von da ging es halt weiter.


Du hast den Sprung zu einem Major Label geschafft. Und ich glaube die erste Version von Fade wurde auf NoCopyrightSounds veröffentlicht, richtig?

A.W.: Ja, genau.

Und glaubst du, dass man heutzutage ein Major Label oder die Unterstützung eines größeres Labels benötigt, um seine Musik zu verbreiten oder glaubst du man kann es auch allein schaffen wie einige Rapper es gerade tun?

A.W.: Ich glaube ein wirklich gutes Beispiel ist – wenn ich mich recht erinnere – ein Rapper aus Amerika, bekannt als Chance The Rapper. Er ist ein fest etablierter Künstler in der Branche. Und ich habe mal gelesen, dass er den ganzen Weg, also seit Beginn an seiner Karriere ohne Record Label unterwegs ist. Und jetzt ist er so ziemlich einer der größten Künstler in den USA. Das zeigt mir, dass man nicht wirklich ein Major Label braucht, um es zu schaffen. Man muss einfach die richtigen Leute um sich herum haben. Aber es kommt nicht zwangsläufig darauf an die größten Labels im Rücken zu haben, um einen großen Erfolg zu erzielen.
NoCopyrightSounds ist zum Beispiel nur ein kleines Record Label auf YouTube und sie haben mir geholfen eine riesige Reichweite allein auf YouTube zu kreieren und so mit einer sehr großen Zuhörerschaft in Kontakt zu treten.


Stehst du immer noch in engem Kontakt zu NCS?

A.W.: Ja, ich rede immer wieder mit den Künstlern von NCS oder wir skypen, auch mit den Inhabern von NCS spreche ich oft. Ich finde es ist wichtig, sich daran zu erinnern, wo man herkommt und dass ich im Kopf behalte, wo meine Wurzeln sind, wo meine Füße stehen. Sie sorgen dafür, dass ich auf dem Boden bleibe und auch so bescheiden wie möglich.


Wie viele Personen sind an der Erstellung / dem Schaffungsprozess eines Songs beteiligt, bis der Song dann endlich released wird und für das Label „chart-ready“ ist?

A.W.: Es beginnt meistens einfach damit eine Melodie zu machen. Wir richten vielleicht mal Writing Sessions ein, genau so wie wir Studio Sessions haben, die dann zur gleichen Zeit laufen. Und dann sind es nur noch ich, vielleicht ein Writer, ein Sänger und vielleicht auch ein Co-Producer, das war’s. Zusammen fangen wir dann an den Song zu schreiben. Das ist sogar genau das, was bei „Alone“ passiert ist. Wir haben im Studio angefangen „Alone“ zu schreiben und es ist was Verblüffendes daraus geworden. Wir haben viele, viele Stunden daran gearbeitet und ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem Song.


Alan Walker Faded Interview Alone Single

Dein Gesicht ist immer bedeckt, wenn du unterwegs bist und sogar auch, wenn du im Backstage Bereich bist, das hab ich dieses Jahr in Salzburg beim Electric Love Festival gesehen. Wie wichtig ist es dir eine Art Anonymität zu wahren? Denn du hast so eine Art von mysteriöser „Maske“. 

A.W.: Nunja, es ist nicht das Wichtigste auf der Welt für mich. Ich glaube einfach, dass es ganz cool ist bedeckt zu sein und eine Art Künstlerimage zu haben – (Hund fängt an zu bellen) sorry – denn das ist alles, was du brauchst. Es sorgt einfach für ein sehr cooles Künstlerimage und gibt Alan Walker außerdem eine Art mysteriösen Look.


Beeinflusst es die Beziehung zu deinen Fans? Kannst du, wenn deine Marke so mysteriös ist, überhaupt im gleichen Maße mit deinen Fans kommunizieren wie es ein Zedd zum Beispiel kann oder irgendein anderer Künstler, der nicht verdeckt ist?

A.W.: Ich denke es sollte möglich sein auf genau die Weise mit deinen Fans zu kommunizieren wie du es möchtest. Das sehe ich so, weil manchmal, wenn ein Bild im Internet erscheint – da ist es egal, ob mein Gesicht dann verdeckt ist oder nicht. Für mich persönlich spielt es keine große Rolle, ich muss nicht immer eine Maske aufhaben, das ist meistens nur für Fotos und sowas.


 

The legend says that I still can’t hit the golfball 🏌

Ein von Alan Walker (@alanwalkermusic) gepostetes Foto am

Die letzte Frage kommt von meiner Kollegin aus der Redaktion. Sie hat nämlich gesehen, dass du vor Kurzem Golf ausprobiert hast als du in China warst (Alan Walker fängt schon an zu lachen) …bist du mittlerweile dazu in der Lage den Ball zu treffen oder schaust du dich lieber nach einer anderen Sportart um?

A.W.: Nun, die letzten Jahre über in meiner Jugend hab ich tatsächlich viele verschiedene Sportarten ausprobiert. Und vor Kurzem habe ich dann eben herausgefunden, dass Golf nicht mein Ding ist. Also ja, ich denke, ich sollte anfangen mir was Neues zu suchen.


Danke für die Zeit, wir hören uns hoffentlich bald wieder!

A.W.: War sehr cool mit euch, bis bald!